© DKW 2024

Jochen Peter Winkelstroeter verstorben

Weiterleiten auf
Jochen Peter Winkelstroeter
Jochen Peter Winkelstroeter im Alter von 82 Jahren verstorben
Jochen Peter Winkelstroeter, Pionier der Dentalbranche und ehemaliger Seniorchef der
Firma Dentaurum, ist im Alter von 82 Jahren verstorben.
Jochen Peter Winkelstroeter wurde 1940 in Pforzheim geboren. Im Alter von noch 4 Jahren
hat er am 23. Februar 1945 mit seinen Eltern, aus sicherer Entfernung, den roten Himmel
über Pforzheim erlebt. An diesem Tag wurde seine Heimatstadt vom alliierten Bombenhagel
völlig zerstört.
Das Dentalunternehmen, das an diesem 23. Februar mit der Stadt Pforzheim vollständig
zerstört wurde, wurde nach Kriegsende in mühevoller Arbeit von seinen Eltern, dem
Unternehmerehepaar Hans Peter und Lieselotte Winkelstroeter wieder aufgebaut und es
wuchs in den Folgejahren kontinuierlich.
In der dritten Generation des erfolgreichen Familienunternehmens, lernte Jochen Peter
Winkelstroeter die Dentalbranche von der Pike auf kennen. Nach seiner Schulausbildung in
Pforzheim folgten Lehrjahre im Ausland. Seine dentalen und zahntechnischen Kenntnisse
erwarb er in Frankreich, den USA und im elterlichen Betrieb in Pforzheim. 1963 heiratete er
seine Frau Ulla, die von Anfang an als seine rechte Hand tatkräftig im Unternehmen
mitwirkte. Zusammen hatten sie zwei Kinder, Petra und Axel. Die Jahre des
Wirtschaftswunders, Investitionsbereitschaft und unternehmerisches Geschick förderten das
dynamische Wachstum des Betriebes, so dass der Firmensitz in der Bayernstraße in
Pforzheim bald zu klein wurde.
Daher wurde 1968 ein Neubau mit Produktion, Forschung und Verwaltung in Ispringen
errichtet. Und in diesem Jahr übernahm der einzige Sohn, Jochen Peter Winkelstroeter, der
auf die Führung des Unternehmens von klein auf vorbereitet wurde, die Geschäftsleitung von
Dentaurum. Dentaurum wuchs zu einem modernen Industriebetrieb mit weltweit bestem Ruf
heran. Heute vereint das innovative Dentalunternehmen Forschung, Entwicklung, Produktion
und Vertrieb von Dentalprodukten „made in Germany“ unter einem Dach und gilt als das
älteste Dentalunternehmen der Welt.
Auf zahlreichen Geschäftsreisen rund um den Globus erweiterte Jochen Peter
Winkelstroeter seine vielfältigen Sprachkenntnisse und knüpfte im Laufe der Jahre viele
wichtige Kontakte und Geschäftsverbindungen für das weltweit tätige Dentalunternehmen.
Seine freundliche, lustige, lebensfrohe Art und seine Großzügigkeit begeisterten Kunden,
Lieferanten und Geschäftspartner.
Seine Aufgeschlossenheit, Durchsetzungskraft, Optimismus und seine mutige,
zukunftsorientierte Denkweise führten ihn dazu, neue, fortschrittliche Wege zu gehen.
Zahlreiche Meilensteine der Dentaurum-Geschichte, wie die Einführung der Laser-
Schweißtechnik bei der Herstellung von kieferorthopädischen Produkten, die Herstellung von
Keramik-Brackets, sowie die Produktion von Einbettmassen und edelmetallfreien
Aufbrennlegierungen in Vakuum-Stranggussverfahren am Standort Ispringen, wurden durch
sein innovatives Handeln gesetzt.
Aber es galt auch schwere Zeiten durchzustehen. Zwei Großbrände in den Jahren 1986 und
1987 zerstörten vor allem die Lagergebäude der Firma in Ispringen. In monatelanger
Aufräumarbeit mit der eifrigen Unterstützung der gesamten Belegschaft, gelang es der
Familie die Spuren dieses Flammeninfernos zu beseitigen. Frohsinn, Freundlichkeit und ein
großes Herz machten ihn zu einem beliebten Chef.
Das gute Betriebsklima, auf das Jochen Peter Winkelstroeter immer sehr viel Wert gelegt
hatte, spiegelte sich im guten Zusammenhalt der Dentaurum-Mannschaft wider.
Jochen Peter Winkelstroeter war ein Unternehmer mit Herz, dem der persönliche Kontakt zu
den Menschen immer sehr wichtig war. Er pflegte stets die Beziehungen zu Kunden,
Geschäftspartnern und zu seinen Mitarbeitern. Er engagierte sich ehrenamtlich im Beirat des
Verbandes der Deutschen Dentalindustrie (VDDI).
Neben seinen erstklassigen Unternehmereigenschaften zeichneten Jochen Peter
Winkelstroeter vor allem sein großer Familiensinn und seine Großzügigkeit aus. Bei ihm
hatte der familiäre und offene Umgang miteinander einen hohen Stellenwert. Seine Freizeit
genoss er gerne in Spanien, einem Land, das er von tiefsten Herzen liebte – hier verbrachte
er mit seiner Ehefrau so viel Zeit wie möglich.
Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
Mark Stephen Pace
Pforzheim, 16. Juli 2023